Oft tritt im letzten Drittel, manchmal aber schon ab einem frühen Stadium der Schwangerschaft Sodbrennen auf. Dabei fließt Magensaft aus dem Magen zurück in die Speiseröhre und kann bis in die Mundhöhle gelangen. Die hormonelle Umstellung, später auch der zunehmende Platz, den das Baby benötigt, sind Ursachen dafür. Häufig werden säurebindende Mittel, sogenannte Antazida, empfohlen. Diese binden allerdings auch Eisen, Magnesium und andere Mineralstoffe und sollten nicht durchgehend im Einsatz sein. Stattdessen kann Heilerde empfohlen werden: Ein Esslöffel in einem Glas Wasser puffert die Magensäure ab und lindert die Beschwerden.
Sinnvoll ist es in jedem Fall, mehrere kleine Mahlzeiten gut gekaut zu sich zu nehmen und 1 bis 2 Stunden früher als vor der Schwangerschaft zu Abend zu essen. Auch eine leicht erhöhte Schlafposition ist hilfreich.
Auch sollte beachtet werden, ob bestimmte Reizstoffe wie Kaffee, Schwarztee oder Fruchtsäfte die Beschwerden auslösen oder verschlimmern. Oft ist es hilfreich, morgens vor dem Aufstehen eine Scheibe trockenes Brot oder ein Glas Milch schluckweise zu sich zu nehmen.
Nach dem Essen kann eine Tasse Fencheltee in kleinen Schlucken die Beschwerden mildern. Und auch Maishaartee, am besten morgens nüchtern und vor den Mahlzeiten, ist zur Linderung empfehlenswert.
Die Homöopathie bietet ebenfalls gute Alternativen zu herkömmlichen Arzneimitteln. Sie bringt die Selbsthilfemechanismen des Körpers in Gang und harmonisiert. Als Beispiele sind zu nennen:
Nux vomica | D6 | Verdauungsstörungen, Schwangerschaftserbrechen, Magenschmerz mit Sodbrennen und bitter-saures Aufstoßen, das morgens und 1bis 2 Stunden nach dem Essen schlimmer wird. Auf stark gewürzte Speise besteht Heißhunger, sie verursachen allerdings Magendruck im Oberbauch. Wärme und Ruhe verbessern die Beschwerden. |
Robinia pseucoacacia | D6 | Sie leiden unter ständig saurem Aufstoßen, spüren Magensäure im Mund, auch der Stuhl riecht säuerlich. Schlimmer nachts und nach dem Genuss fettreicher Speisen. |
Bismutum subnitricum | D12 | Sie müssen immer wieder sauer aufstoßen, haben Magenschmerzen bis hin zu Krämpfen, die Übelkeit ist mit Würgereiz verbunden. Die Magenschmerzen wechseln mit Kopfweh ab. |
Iris versicolor | D6 | Sodbrennen mit Übelkeit verbunden, häufiges Aufstoßen bis zu säuerlichem Erbrechen, auffällig starker Speichelfluss, saurer oder fader Geschmack im Mund. Die Beschwerden verstärken sich abends, nachts oder in Ruhe. |
Auch Schüßler-Salze können hilfreich sein, die brennenden Schmerzen zu lindern: Nr 9 (Natrium phosphoricum) hat in der Biochemie nach Dr. Schüßler besondere Auswirkungen auf den Haushalt körpereigener Säuren. Bei Sodbrennen ist die Arznei vor allem dann angezeigt, wenn die brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein und somit im unteren Abschnitt der Speiseröhre auftreten. Ein weiterer Hinweis für den Einsatz von Natrium phosphoricum ist Heißhunger auf Süßigkeiten.
Nr 8 (Natrium chloratum) wird empfohlen, wenn das Brennen vor allem im oberen Abschnitt der Speiseröhre und im Mund- und Rachenraum wahrgenommen wird.
Schüßler Salze in Form von Tabletten bestehen aus Laktose. Wer diese nicht verträgt, kann auf Globuli auf Saccharose-Basis ausweichen.
Auch das Gemmomazerat Feigenbaum, ein probates Magenmittel aus der Phytotherapie, kann bei Sodbrennen in der Schwangerschaft empfohlen werden.